Warum eine Naming-Convention so wichtig ist
Einheitliche Eventnamen sind kein Luxus – sie sind entscheidend für Datenqualität.
Ohne ein klares Schema kommt es in GA4 schnell zu:
- doppelten Events,
- unlesbaren Reports und
- inkonsistenten Parametern.
Laut Google Data Quality Study 2025 führen uneinheitliche Eventnamen zu bis zu 38 % Datenfehlern in benutzerdefinierten Berichten.
Eine saubere Event-Naming-Convention hilft Dir,
- den Überblick zu behalten,
- Reports effizient zu analysieren,
- und mehrere Teammitglieder oder Dienstleister in ein gemeinsames System einzubinden.
Wenn Du bereits eigene Events eingerichtet hast, siehe auch:
Event Tracking in GA4 – eigene Ereignisse planen und messen
Wie GA4 Eventnamen und Parameter interpretiert
In GA4 sind Eventnamen case-sensitive (Groß-/Kleinschreibung zählt) und dürfen nur bestimmte Zeichen enthalten:
Buchstaben, Zahlen und Unterstriche _ – keine Leerzeichen oder Sonderzeichen.
Google empfiehlt:
- Nur kleine Buchstaben (form_submit, nicht FormSubmit)
- Kein „-“ (Bindestrich) – besser Unterstriche verwenden
- Keine Umlaute
GA4 erkennt manche Eventnamen automatisch und klassifiziert sie als „empfohlen“ (z. B. purchase, login, sign_up).
Alle anderen gelten als Custom Events – diese musst Du selbst dokumentieren und ggf. als Conversion markieren.
Siehe auch: GA4 Custom Definitions in der Praxis
Das optimale Benennungsschema – Best Practices
Ein gutes Schema ist logisch, erweiterbar und konsistent.
Es folgt meist einem klaren Muster aus Aktion + Objekt + Kontext.
Beispiele:
form_submit_contact
Bedeutung: Kontaktformular abgeschickt
Kategorie: Conversion
cta_click_header
Bedeutung: Klick auf CTA im Header
Kategorie: Engagement
video_play_tutorial
Bedeutung: Video im Tutorial gestartet
Kategorie: Content
purchase_checkout_success
Bedeutung: Kauf abgeschlossen
Kategorie: E-Commerce
scroll_75
Bedeutung: Scrolltiefe 75 % erreicht
Kategorie: Engagement
Empfohlenes Schema:
[eventTyp]_[inhalt/objekt]_[kontext/ort]
- eventTyp: Was passiert?
- → click, submit, view, play, purchase
- inhalt/objekt: Worauf bezieht sich das Event?
- → cta, form, video, banner, checkout
- kontext/ort: Optional – wo oder in welchem Zustand?
- → header, footer, page, popup, success
Beispiel:
click_cta_footer → Nutzer klickt auf CTA im Footer
Event-Gruppen & Hierarchien anlegen
Für komplexe Setups – beispielsweise mit mehreren Domains oder Business Units – empfiehlt es sich, eine klare Event-Hierarchie zu definieren. Dadurch bleibt das Tracking strukturiert und leicht auswertbar.
Ein Beispiel für eine mögliche Struktur:
- Kategorie: Engagement
Eventnamen: scroll_25, scroll_50, scroll_75, click_cta_header
Beschreibung: Nutzerinteraktionen - Kategorie: Conversions
Eventnamen: form_submit_contact, purchase_checkout_success
Beschreibung: Wertvolle Aktionen - Kategorie: Content
Eventnamen: video_play_tutorial, pdf_download_pricing
Beschreibung: Medieninteraktionen - Kategorie: Error Tracking
Eventnamen: form_error_validation, 404_page_view
Beschreibung: Fehlermonitoring - Kategorie: System / Meta
Eventnamen: consent_granted, consent_denied
Beschreibung: Datenschutzstatus
Tipp: Hinterlege die komplette Struktur in einer Tabelle oder Google Sheet.
Verknüpfe sie mit Deiner
Tracking-Dokumentation,
um Versionskontrolle und Verantwortlichkeiten sicherzustellen.
Häufige Fehler beim Event-Naming
- Mischung aus Deutsch & Englisch
→ halte Dich an Englisch (z. B. purchase, nicht kauf)
- Unklare Eventnamen
→ vermeide generische Begriffe wie click ohne Kontext
- Unterschiedliche Schreibweisen
→ FormSubmit, form_submit, Form_Submit – nur eine Variante verwenden
- Unterschiedliche Parameter pro Event
→ Wenn form_submit verschiedene Parameter übergibt, dokumentiere sie einheitlich
- Kein Bezug zur Conversion-Logik
→ Prüfe, welche Events für Conversions genutzt werden sollen (z. B. purchase, lead_submit)
Mehr zur Auswertung von Eventdaten: GA4 Berichte & Analysen
Naming-Convention Vorlage
Erstelle in Google Sheets oder Excel eine Tabelle mit den folgenden Spalten:
Kategorie, Event-Name, Parameter, Beschreibung, Verantwortlich, Status, Dokumentation (optional).
Beispielhafte Einträge:
- Kategorie: Conversion
Event-Name: form_submit_contact
Parameter: form_id, form_location
Beschreibung: Kontaktformular
Verantwortlich: opteme.de
Status: aktiv
Dokumentation: Tracking-Audit-Checkliste - Kategorie: Engagement
Event-Name: click_cta_footer
Parameter: cta_label
Beschreibung: Klick im Footer
Verantwortlich: opteme.de
Status: aktiv
Dokumentation: Tracking-Audit-Checkliste - Kategorie: E-Commerce
Event-Name: purchase_checkout_success
Parameter: transaction_id, value
Beschreibung: Kauf abgeschlossen
Verantwortlich: opteme.de
Status: aktiv
Dokumentation: Tracking-Audit-Checkliste
Tipp:
Verlinke in der Spalte „Dokumentation“ Deine interne Tracking-Audit-Checkliste, um Änderungen oder Ergänzungen zentral zu pflegen und eine konsistente Datenbasis sicherzustellen.
Fazit & Verknüpfungen
Eine saubere Event-Naming-Convention spart Dir auf Dauer Zeit, Nerven und Geld.
Sie macht Dein Setup skalierbar und sorgt dafür, dass alle Daten korrekt interpretiert werden –
egal, ob im
GA4 DebugView
oder in Deinem
Looker Studio Dashboard.
Checkliste:
- Einheitliches Schema definiert
- Alle Eventnamen dokumentiert
- Parameter standardisiert
- Custom Definitions gepflegt
- Dokumentation zentral abgelegt
Wenn Du Unterstützung bei der Erstellung oder Umsetzung Deiner Event-Struktur brauchst:
Kontaktiere uns – wir helfen Dir, ein professionelles, sauberes und skalierbares Tracking-System aufzubauen.