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Was bedeutet Remarketing heute?
Früher war Remarketing simpel: Nutzer klickte auf eine Seite, bekam ein Cookie, und schon tauchte die Anzeige überall wieder auf.
                      
 Heute ist das anders.
                      
 Seit Inkrafttreten der DSGVO und der Einführung der Consent Mode v2 Richtlinien ist datenschutzfreundliches Remarketing nicht mehr optional – es ist Pflicht.
Remarketing bedeutet jetzt:
                      
 Gezielte Ansprache von Nutzer:innen auf Basis von Einwilligungen und anonymisierten Daten.
                      
 Das funktioniert nur, wenn Dein Tracking-System korrekt eingerichtet ist – also mit einem sauberen Consent-Flow, funktionierendem
                      Tag Manager und korrekt verknüpftem
                      GA4-Setup.
Google meldete 2025, dass Websites mit korrekt implementiertem Consent Mode eine bis zu 45 % höhere Modellierungsgenauigkeit bei Remarketing-Zielgruppen erreichen.
Warum Datenschutz beim Remarketing unverzichtbar ist
Die DSGVO schreibt vor, dass personalisierte Werbung nur mit Zustimmung der Nutzer:innen erlaubt ist.
                      
 Das bedeutet:
- Keine Cookies ohne Consent.
- Kein Remarketing ohne Freigabe der Marketing-Cookies.
- Keine Identifikation einzelner Nutzer:innen.
Verstöße führen nicht nur zu Bußgeldern, sondern auch zu Vertrauensverlust.
                      
 Gerade bei sensiblen Themen (z. B. Gesundheit, Finanzen, Bildung) sind transparente Datenschutzeinstellungen entscheidend.
Ein modernes Setup zeigt den Consent-Status klar im DataLayer an, z. B.:
consent_state: granted
marketing_storage: granted
Nur dann darf Dein Remarketing-Tag im GTM feuern.
So funktioniert datenschutzfreundliches Remarketing mit GA4 & Consent Mode
Google Analytics 4 und der Consent Mode bilden die Grundlage.
                      
 Sobald ein Nutzer die Zustimmung zu Marketing-Cookies gibt, sendet GA4 automatisch Signale an Google Ads, um Zielgruppen zu bilden – ohne personenbezogene Daten direkt zu speichern.
Der Ablauf sieht so aus:
- Nutzer besucht Deine Website.
- Consent-Banner erscheint → Nutzer gibt (oder verweigert) Zustimmung.
- GA4/Ads erhalten anonymisierte Events.
- Bei Zustimmung: Events werden zur Bildung von Zielgruppen genutzt.
- Bei Ablehnung: Es werden nur modellierte, aggregierte Daten gespeichert.
So bleibst Du 100 % DSGVO-konform und verlierst dennoch keine wichtigen Performance-Daten.
                      
 → Siehe
                      Consent Mode v2 & GA4 kombinieren.
Server-Side Tracking als Schlüssel zur DSGVO-Konformität
Ein zentraler Baustein für datenschutzfreundliches Remarketing ist Server-Side Tracking.
                      
 Dabei werden Tracking-Daten nicht direkt vom Browser des Nutzers an Google gesendet, sondern zuerst an Deinen eigenen Server.
                      
 Von dort aus leitest Du nur die notwendigen, anonymisierten Informationen weiter.
Das bringt gleich mehrere Vorteile:
- IP-Adressen werden automatisch gekürzt oder entfernt
- Keine direkten Drittanbieter-Cookies im Browser
- Volle Kontrolle über Datenfluss und Löschroutinen
- Höhere Datenstabilität trotz Adblockern
Unternehmen, die auf Server-Side Tracking umgestellt haben, berichten im Schnitt von 28 % weniger Datenverlust durch Cookie-Blocker (Quelle: Tag Governance Report 2024).
→ Anleitung: Server-Side Tracking im Google Tag Manager einrichten.
Wie Du Remarketing-Zielgruppen aufbaust
Zielgruppen in GA4 oder Google Ads basieren auf Events, die Du im
                      Event-Tracking definiert hast.
                      
 Beispiele:
- Nutzer:innen, die eine Produktseite besucht, aber keinen Kauf abgeschlossen haben.
- Besucher:innen, die ein Formular begonnen, aber nicht gesendet haben.
- Personen, die eine bestimmte Scrolltiefe auf einer Landingpage erreicht haben.
Diese Events lassen sich kombinieren, um Remarketing-Listen zu erstellen – etwa:
- „Alle Nutzer:innen mit view_item aber ohne purchase“
- „Alle Besucher:innen mit scroll_75 auf Landingpage XY“
Achte darauf, dass Du in der GA4-Oberfläche nur anonyme Events nutzt.
                      
 E-Mail-Adressen, Telefonnummern oder andere persönliche Daten dürfen nicht übergeben werden.
💡 Tipp: Du kannst in GA4 auch temporäre Zielgruppen anlegen – z. B. für saisonale Kampagnen oder Produktlaunches.
                      
 Diese verfallen automatisch nach dem festgelegten Zeitraum.
Fazit & weiterführende Themen
Datenschutzfreundliches Remarketing ist kein Widerspruch – es ist der neue Standard.
                      
 Mit der richtigen Kombination aus Consent Mode, GA4, GTM und Server-Side Tracking erreichst Du weiterhin Deine Zielgruppen,
                      
 ohne Datenschutz zu gefährden.
Wenn Du Deine Tags und Events bereits nach einer klaren Tagging-Strategie aufgebaut hast,
                      
 bist Du bestens vorbereitet.
💬 Wenn Du Unterstützung bei der Umsetzung oder Prüfung Deines datenschutzfreundlichen Remarketing-Setups brauchst:
                      
                      Kontaktiere uns – wir richten Dein System rechtssicher und technisch optimal ein.
