Warum Google den Consent Mode v2 eingeführt hat

Google reagiert damit auf zwei Trends:

  1. Verschärfte Datenschutzrichtlinien (u. a. DSGVO, Digital Markets Act)
  2. Abnehmende Datenqualität durch Cookie-Blocker und striktere Browser-Richtlinien

Mit dem Consent Mode v2 können Unternehmen modellierte Conversions und anonymisierte Sitzungsdaten nutzen – also auch dann noch Erkenntnisse gewinnen, wenn Nutzer:innen keine Cookies akzeptieren.

Wie GA4 und Consent Mode zusammenarbeiten

Sobald der Consent Mode in Dein Tracking integriert ist, sendet der Google Tag Manager (GTM) Signale an GA4.
GA4 erkennt dabei, ob Marketing-, Analytics- oder Ads-Daten freigegeben sind.

Beispiel:

dataLayer.push({

event: „update_consent“,

ad_storage: „denied“,

analytics_storage: „granted“

});

GA4 verarbeitet diese Information direkt:

  • Bei granted werden normale Events gesendet.
  • Bei denied werden nur modellierte Daten erfasst (z. B. auf Basis von Aggregation).

Damit kannst Du auch bei geringen Einwilligungsraten Trends und Conversion-Muster nachvollziehen.

Siehe auch: Datalayer und Consent Mode – dort wird die technische Kommunikation im Detail erklärt.

Technische Integration im Google Tag Manager

Schritt 1: Consent Mode aktivieren

In Deinem Google Tag Manager (GTM) findest Du unter „Admin → Container Settings“ die Option „Consent Overview“.
Aktiviere dort den Consent Mode v2.

Schritt 2: Consent-Ereignisse vom Banner übergeben

Dein Consent-Banner (z. B. Cookiebot, Usercentrics, Borlabs) muss Consent-Events in den DataLayer pushen.
Beispiel (Usercentrics):

dataLayer.push({

event: „consent_status“,

ad_storage: „denied“,

analytics_storage: „granted“

});

Schritt 3: Tags mit Consent-Prüfung versehen

Aktiviere in allen relevanten Tags („Google Analytics: GA4 Configuration“, „Google Ads Conversion“) die Option
„Consent Settings → Requires consent for: analytics_storage / ad_storage“.

Schritt 4: Test mit Preview & Debug

Öffne den GTM im Preview-Modus und prüfe, ob Consent-Events korrekt ankommen.

Siehe: Consent Mode Debugger

Wie sich der Consent Mode auf Daten in GA4 auswirkt

Mit aktivem Consent Mode v2 unterscheiden sich Deine GA4-Berichte leicht von früher:

  • Datenmodellierung: GA4 ergänzt fehlende Events durch modellierte Werte.
  • Conversions: Modellierte Conversions erscheinen separat in den Berichten.
  • Nutzeranzahl: „Aktive Nutzer:innen“ basiert auf zugelassenen Sessions.

Das Ziel ist, den Verlust durch fehlenden Consent zu minimieren, ohne gegen Datenschutzgesetze zu verstoßen.

Beispiel: Wenn 30 % der Nutzer:innen Cookies ablehnen, kann GA4 dennoch 70–80 % ihrer anonymisierten Interaktionen modelliert darstellen.

Debugging & Testing mit dem Consent Mode Debugger

Zur Überprüfung bietet Google ein eigenes Tool: den Consent Mode Debugger.
Er zeigt in Echtzeit:

  • welche Consent-Signale gesendet werden,
  • welche Tags blockiert oder ausgelöst werden,
  • und wie der Consent-Status im DataLayer aussieht.

Siehe: Consent Mode Debugger
Dort findest Du eine detaillierte Anleitung und Beispiele mit Screenshots.

Fazit & Best Practices

Der Consent Mode v2 ist das Herzstück moderner, DSGVO-konformer Tracking-Setups.
Er ermöglicht die perfekte Balance aus Datenschutz und Datenqualität.

Best Practices:

  • Verwende ein Consent-Banner mit DataLayer-Integration.
  • Aktiviere Consent Mode in allen GTM-Tags.
  • Teste regelmäßig mit dem Debugger.
  • Verknüpfe GA4 & Google Ads für modellierte Conversions.
  • Überprüfe regelmäßig die GSC-Property, um Performance-Verluste auszuschließen.

Du willst, dass Dein Consent Mode Setup geprüft oder eingerichtet wird?
Kontaktiere uns – wir konfigurieren Dein Tracking rechtssicher und präzise.

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