Was ist ein SSL-Zertifikat?

Ein SSL-Zertifikat (Secure Sockets Layer) sorgt dafür,
dass die Verbindung zwischen Website und Besucher:in verschlüsselt wird.
Heute wird meist die Nachfolgetechnologie TLS (Transport Layer Security) verwendet –
im Sprachgebrauch sagt man aber weiterhin SSL.

Eine SSL-gesicherte Website erkennst Du am Schloss-Symbol in der Browserzeile
und der URL, die mit https:// beginnt.

Vorteile:

  • Schutz sensibler Daten (z. B. Kontaktformulare, Login, Shop-Daten)
  • Vermeidung von Datenmanipulation oder -diebstahl
  • Vertrauen & Professionalität für Besucher:innen
  • Besseres Ranking bei Google

→ Lies dazu: Hosting & Performance

Wie funktioniert HTTPS technisch?

HTTPS steht für Hypertext Transfer Protocol Secure
und ist die verschlüsselte Version des Standard-Webprotokolls HTTP.

Der Ablauf sieht so aus:

  1. Browser und Server tauschen über ein SSL-Zertifikat Schlüssel aus.
  2. Alle übertragenen Daten werden verschlüsselt.
  3. Nur der Server kann die Informationen entschlüsseln.

Ohne HTTPS können Dritte Daten theoretisch mitlesen – z. B. Passwörter oder Formulareingaben.

Technisch passiert das über sogenannte Public-Key- und Private-Key-Verschlüsselung.
Moderne Server nutzen TLS 1.3, das bis zu 30 % schneller ist als ältere Versionen.

Warum SSL für SEO so wichtig ist

Google betrachtet HTTPS als Rankingfaktor
Websites ohne SSL-Zertifikat werden in den Suchergebnissen abgewertet
und im Chrome-Browser mit „Nicht sicher“ markiert.

Bereits seit 2018 gilt: Alle Websites ohne HTTPS werden als unsicher angezeigt.

Vorteile für SEO:

  • Vertrauenssignal für Google
  • geringere Absprungrate (weil Nutzer:innen sich sicher fühlen)
  • bessere Core Web Vitals (durch HTTP/2-Kompression)
  • Voraussetzung für Tracking & Consent Mode

Laut Ahrefs (2025) nutzen über 96 % der Top-1000-Websites weltweit HTTPS.

→ Lies weiter:

Zertifikatstypen im Überblick

Es gibt verschiedene SSL-Zertifikatstypen, die sich in Sicherheitsniveau und Verwendungszweck unterscheiden:

  • DV (Domain Validation): Basis-Zertifikat, das nur die Domain überprüft – geeignet für Blogs oder kleine Websites.
  • OV (Organization Validation): Validiert zusätzlich die Unternehmensdaten – ideal für Agenturen und Firmenwebsites.
  • EV (Extended Validation): Umfassende Prüfung mit sichtbarem „grünen“ Adressfeld – empfohlen für Shops, Banken und Behörden.
  • Wildcard: Gilt für alle Subdomains einer Domain – optimal für größere Projekte.
  • Multi-Domain (SAN): Deckt mehrere Domains gleichzeitig ab – praktisch für Agenturen oder Unternehmensnetzwerke.

Für die meisten Unternehmenswebsites ist ein OV-Zertifikat die beste Wahl.

Tipp:
Kostenfreie Alternativen wie Let’s Encrypt sind ideal für Blogs oder kleine Projekte, bei denen einfache Domain-Validierung ausreicht.

SSL-Zertifikat prüfen & erneuern

Jedes SSL-Zertifikat hat ein Ablaufdatum (meist 90 Tage bis 1 Jahr).
Ein abgelaufenes Zertifikat kann zu Warnmeldungen und Traffic-Verlust führen.

So prüfst Du Dein Zertifikat:

  • Im Browser: Schloss-Symbol → „Zertifikat anzeigen“
  • Online-Tools wie SSL Labs Test
  • In WordPress über Plugins wie „Really Simple SSL“

Tipp: Automatische Erneuerung aktivieren – z. B. über Deinen Hoster oder Let’s Encrypt-Cronjobs.

→ Lies dazu: Backup & Updates

Häufige Fehler & Sicherheitsrisiken

Mixed Content

Einige Dateien (z. B. Bilder, Skripte) werden noch über HTTP geladen.
→ Lösung: interne Links auf HTTPS umstellen.

Abgelaufene Zertifikate

Browser blockieren den Zugriff.
→ Lösung: automatische Erneuerung aktivieren.

Falsches Zertifikat

Domainname stimmt nicht mit Zertifikat überein.
→ Lösung: richtiges Zertifikat für jede Domain/Subdomain ausstellen.

Fehlende Umleitung

Website ist unter HTTP & HTTPS erreichbar.
→ Lösung: permanente 301-Weiterleitung auf HTTPS.

Bereits ein Mixed-Content-Fehler kann in Chrome zu Security-Warnungen führen –
was durchschnittlich 15 % weniger Seitenaufrufe bedeutet.

Fazit & weiterführende Themen

SSL-Zertifikate sind heute Standard – technisch, rechtlich und für SEO.
Sie schützen Daten, schaffen Vertrauen und sorgen für ein professionelles Auftreten.

Ohne HTTPS verliert Deine Website Sicherheit, Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit.

→ Weiterführende Themen:

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